


Pfarrkirche
Die Pfarrkirche von Zeneggen wurde 1877 bis 1881 am Standort der alten Dreifaltigkeitskapelle gebaut. Architekt war Franz Lovis (1817-1890) aus Pruntrut, JU, Professor im Priesterseminar in Sitten. Er liess sie im neuromanischen Stil errichten. Die Kirche wurde in den Jahren 1932/33 (u.a. Glasfenster), 1955 und in den siebziger und achtziger Jahren mehrfach renoviert. Beim Umbau 1987 wurde ein neuer Hochaltar errichtet, der sich ursprünglich als Seitenaltar in der Kirche von Heremence befand. Der Altar wurde im Jahre 1773 vom Bildhauer Christian Imhoff (Naters) erbaut. Dargestellt sind im Zentrum des Altars Johannes der Täufer, rechts der heilige Petrus, links wahrscheinlich heilige Ursula und als kleine Figur im Gibel der heilige Antonius.
Der Glockenturm wurde bereits 1751 erbaut, in den beiden Folgejahren wurden die beiden ersten Glocken gegossen. Spätere Ergänzungen - 1763 und 1926 - um weitere Glocken ermöglichten das 5-glockige "Carillon" (Glockenspiel). Über mehrere Jahrzehnte bis zum Jahre 2001 wurde das Glockenspiel von Viktor Zimmermann praktiziert (Videoclip). Heute wird das Carillon jeweils vor der Heiligen Messe am Samstag oder Sonntag von Marco Schaller gespielt.
Zur Geschichte der Pfarrei: Website Pfarrei
Glockenspiel Zeneggen
Das Glockenspiel von Zeneggen ist weit mehr als ein akustisches Wahrzeichen – es ist ein lebendiges Stück Dorfkultur und Teil des klingenden Kulturerbes des Wallis. Seit Generationen pflegen talentierte Zenegger Carilloneure diese besondere Kunstform, die melodisch-rhythmische Glockenmusik mit handwerklicher Präzision verbindet.
Bereits im 19. Jahrhundert prägten talentierte Zenegger Glöckner das charaktervolle Spiel, das so schwungvoll war, dass man auf dem Kirchplatz dazu tanzen wollte. Später machten ihre Nachfolger diese Tradition über die Dorfgrenzen hinaus bekannt – ihre Aufnahmen und Auftritte fanden bis ins Radio, Fernsehen und an die Expo in Lausanne.
Auch wenn das Läuten der fünf Glocken seit 2003 elektrisch erfolgt, wurde die Anlage so eingerichtet, dass das Carillon-Spiel weiterhin möglich bleibt. Beim Spiel ziehen die Glöckner an Seilen und Pedalen, um die Klöppel gezielt an die Glocken zu schlagen – ein faszinierendes Schauspiel, das bis heute an hohen Feiertagen erklingt.
Das Zenegger Glockenspiel ist Ausdruck von Freude und Glauben, ein Ruf zum Gottesdienst – und vor allem ein klingendes Symbol für die lebendige Dorfgemeinschaft.
Weitere Infos und Hörproben finden sich auf der Webseite des Vereins “Carillon VS”.